Wohin der Wind uns trägt...: Mama ich schwitze...

Ist das zu fassen, heute kletterte das Thermometer auf 23 ° und unser jüngster Quälgeist beschwerte sich den ganzen Tag lang, dass sie schwitzt und es zu heiß ist. Kaum zu glauben, aber wahr.

Wir fanden den strahlend blauen Himmel schön, zumal wir damit überhaupt nicht gerechnet hatten. Nachdem es bereits morgens sehr warm war, haben wir zum ersten Mal in der Sonne gefrühstückt. Aber ganz schnell, denn auf unserer Tagesordnung standen heute drei Attraktionen, so dass wir nicht zu viel Zeit verschwenden wollten. Insgesamt haben wir heute auch die meisten Kilometer geschrubbt, 154 Meilen insgesamt. Da wir jedoch immer höchstens 1 ½ Stunden gefahren sind, war es für uns und für die Kinder erträglich…naja Steffen sieht das vielleicht ein bisschen anders, der musste schließlich fahren.

Von dem Campingplatz in Borve ging es nach Norden auf den zweiten Flügel der Insel Skye. Über Portree vorbei am Old Man of Storr bis hinauf zu den Wasserfällen an der Steilküste.

Da uns schon auf dem Hinweg Massen von Touristen begegneten und alle Parkplätze am Old Man of Stor belegt waren, entschieden wir uns dafür zunächst die Wasserfälle zu besuchen. Und tatsächlich war es dort ein wenig ruhiger. Zumindest bis der nächste Touribus vorfuhr und jede Menge Menschen ausschüttete.

Die Steilküsten waren dennoch herrlich und die Wasserfälle wunderschön. Angesichts der Menschenmassen wurde es uns jedoch schnell viel zu eng, so dass wir diesen Punkt relativ schnell abgehakt und uns wieder auf in Richtung Süden machten. Die Parkplatzsituation am alten Mann hatte sich derweil kein bisschen gebessert. Daher begnügten wir uns damit einen Blick aus der Ferne auf den hochhinausragenden, spitzen Stein zu werfen und lieber dort wandern zu gehen, wo wir uns nicht drängeln müssen.

Unser nächster Stopp war in Portree, der Hafenstadt auf dem Island. An sich ist dort nicht viel zu sehen, außer ein paar schöne bunte Häuser am Hafen. Diese boten jedoch eine schön anzusehende Kulisse vor der kleinen Bucht. Und noch einen Punkt bekommt Portree von uns. In Schottland ist es nicht so einfach sich vegan zu ernähren. Während man in Deutschland inzwischen in fast jedem Supermarkt vegane Aufstriche findet, ist in Schottland außer Humus und Guacamole nichts an veganen Aufstrichen zu finden und auch das Gemüseangebot ist eher dürftig im Vergleich zu Deutschland. Aber in Portree haben wir einen Laden mit veganem Angebot gefunden und sogar veganes Kugeleis bekommen, was uns völlig überrascht hat. Leider war auch Portree voll von Touristen, denn just in dem Moment, in dem wir ankamen, landeten auch jede Menge Touristen von einem Kreuzfahrtschiff. Uns blieb also erneut nur die Flucht und so hieß es schon wieder Abschied nehmen von der wunderschönen, aber sehr vollen Isle of Skye. Unser nächstes Ziel war das Eileen Donan Castle, das sich im Grunde an der Brücke zur Insel befindet. Als wir am Nachmittag ankamen, war gerade Ebbe, so dass die Insel leider gerade keine Insel war. Trotz alledem haben wir uns sofort verliebt. Der Eintrittspreis mit 29 Pfund für das Familienticket war ebenfalls überraschend günstig, zumal wir keine Parkplatzgebühren zahlen mussten. Außerdem gab es kostenlose Audioguides, die auch sehr empfehlenswert sind, erläutern sie doch so einige erstaunliche Dinge zu der Burg. Insgesamt war das Castle das Highlight schlechthin am heutigen Tage, sowohl für die Kinder als auch für uns. Für die Kinder gibt es einiges zu erleben und zu entdecken. Angefangen bei einem kleinen Heft, dass jedes Kind mitnehmen kann. Dies enthält Informationen zum Schloss, aber auch Rätsel und Aufgaben. Außerdem sind neben den privaten Gemächern der Familie McRae auch in manchen Räumen Szenen des Alltagslebens aus der Burg dargestellt, so dass man einen wunderbaren Eindruck von dem Leben auf der Burg erhält. Lediglich der Umstand, dass ausgerechnet diese Burg erst 1911 aus einem fast 200jährigen Schlaf geweckt wurde, lässt uns schmunzeln.