Entgegen unseren Erwartungen haben wir erstaunlich gut am
Straßenrand geschlafen, denn spätestens ab 23 Uhr fuhr kein Auto mehr vorbei. Als
wir morgens vom Sonnenschein und Möwengeschrei geweckt wurden, waren wir sehr
froh dort stehen geblieben zu sein. Ein Blick aus dem Fenster reichte um gute
Laune zu bekommen.
Da wir erst um 11 Uhr in Mallaig am Hafen sein mussten,
hatten wir auch genügend Zeit, um auszuschlafen und in Ruhe zu frühstücken.
Nach einem kurzen Abstecher an den Silversand Strand ging es zur Fähre und dann
rüber zu der Insel Skye. Die Fährfahrt hat sich mehr als gelohnt. Wir hatten
blauen Himmel ohne eine Wolke, wodurch wir meilenweit sehen konnten. Die
Ansicht der Inseln vom Wasser aus, mit ihren grünen Bergen, ist wirklich zauberhaft.
Selbst die Kinder waren beeindruckt. Und als wir kurzzeitig den Rücken eines
Delphins oder einer Robbe (so sicher waren wir uns da nicht) gesehen haben,
waren sie natürlich total aus dem Häuschen. Anfangs hatte Lotte ein wenig Angst
mit dem Schiff zu fahren, aber als sie merkte, dass man die Bewegung fast gar
nicht spürt, waren alle Sorgen vergessen. Sie fing sogar an zu singen und zu
tanzen, so dass wir bei unserer Überfahrt noch ein wenig Unterhaltung genießen
konnten. Leider waren alle Sitzplätze an Deck restlos besetzt, so dass wir
stehen mussten. Da die Überfahrt aber nur 40 min dauerte, hat uns das nicht
viel ausgemacht.
Drüben angekommen fuhren wir als erstes zu den Fairy Pools
in der Nähe von Glenbrittle, welche nicht im ADAC Reiseführer aufgeführt sind,
so dass wir dem Irrglauben unterlagen, es handle sich um einen Geheimtipp. Dem
ist offensichtlich überhaupt nicht so, denn es reihten sich ganze Autoschlangen
den schmalen Weg zum Tal hinab und wir ahnten schon, dass wir wohl kaum die
einsame raue Wildnis genießen werden können.
Zu den Fairy Pools führt ein kleiner Bach, ausgehend von den
Bergen durch das Tal. Allein der Anblick der majestätischen Berge war
wunderschön. Der Bach bestach durch seine vielen kleinen Wasserfälle und den
kleinen Pools, die sich mit glasklarem Wasser gefüllt haben, so dass wir am
liebsten reingesprungen wären. Tatsächlich konnten wir Lotte nicht davon abhalten,
wenigstens mal die Füße reinzustecken.
Dieser Wanderweg sieht im ersten Moment lang aus, ist aber
auch mit kleinen Kindern gut zu bewältigen. In ca. 2 Stunden waren wir wieder
zurück und das ganz ohne Gejammer und Gemecker. Die Kinder hatten so viel Spaß
dabei über die Steine zu hüpfen, dass sie gar nicht bemerkt haben, wie weit sie
eigentlich gelaufen sind. Clara ging es Gott sei Dank wieder gut, da das Fieber
von jetzt auf gleich wieder verschwunden war.
Ein kleiner Tipp am Rande, es lohnt sich den etwas abgelegeneren Parkplatz weiter oben zu nutzen und den weiteren Weg in Kauf zu nehmen, denn den Parkplatz ohne Toiletten am Bach haben wir mit stolzen 12 Pfund bezahlt.
Am frühen Nachmittag machten wir uns dann auf, zu einem
Campingplatz im Norden der Insel. Das Problem in unserem Falle, war weniger die
Sehnsucht nach einem Stellplatz, wobei auch dies ein Problem auf Skye sein
kann, sondern vielmehr unsere übervolle Chemietoilette.
Natürlich hatten wir auch diesmal entgegen so mancher
Empfehlung nicht reserviert, jedoch das Glück noch einen von 6 Plätzen zu
ergattern. Am späten Abend waren dann tatsächlich alle Stellplätze besetzt. Anschließend
ging es trotz der vorgerückten Stunde noch nach Dunvegan Castle, welches – oh
wen wundert es – bereits um 17 Uhr schließt. So kamen wir weder in den Genuss
des Gartens noch des Schlosses selbst. Da wir aber nun schon mal auf dem Weg
waren, fuhren wir das kleine Stück zum Coral Beach oberhalb von Dunvegan
Castle. Die Bemerkung eines Mitarbeitenden des Gartens, dass dies mit einem
Wohnmobil nicht möglich sei, nahmen wir als Herausforderung an. Um es
vorwegzunehmen, es ist möglich, aber nicht einfach. Die Straße ist extrem eng
und ein Geheimtipp scheint auch Coral Beach nicht mehr zu sein. Obwohl es
bereits nach 19 Uhr war, konnten wir gerade so einen Parkplatz ergattern, von
dem wir uns auf die ca. 30-minütige Wanderung zum Strand selbst aufmachten.
Eine wirklich einmalige Ansicht bot sich dort, denn wo kann m
an sonst in Schottland einen solchen Strand bewundern. Durch
die zerriebenen Korallen und Muscheln erstrahlt der Strand fast weiß und das
Wasser türkisblau. Steffen entschloss sich auch spontan ein kleines Bad im
kühlen Nass zu nehmen.
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