Donnerstag, 11. Juli 2019

Typisch schottisches Wetter


Nachdem wir mit 20 Minuten Verspätung in Edinburgh gelandet sind, erwarteten uns 16 Grad und Regen, eben typisch schottisches Wetter. Nichts anderes haben wir erwartet und uns deshalb davon auch nicht stören lassen.

Den Flug selbst haben wir alle gut überstanden, was angesichts unserer empfindlichen Mägen nicht selbstverständlich ist. Dank Vitamin C und einem Kaugummi, konnten wir alle auf die obligatorische Reisetablette verzichten. Da hat sich die Lektüre der Zeitschrift „Yacht“ echt mal bezahlt gemacht.

Mit dem Großraumtaxi haben wir uns nach Harthill aufgemacht, um unseren Camper abzuholen. Wir hätten zwar auch mit dem Bus dorthin fahren können, das hätte jedoch fast 30 Minuten länger gedauert und so viel Geduld hatten die Kinder dann nicht mehr, sie wollten jetzt endlich los.

Der Camper ist in einem super guten Zustand und für uns vier vollkommen ausreichend. Das Highlight ist natürlich das Doppelstockbett im Heck, das sogleich bezogen werden musste. Die Küchenausstattung lässt leider ein wenig zu wünschen übrig. Mit zwei kleinen Töpfen, zwei Pfannen, Tellern, Tassen, Bechern und Besteck, kommen unsere verwöhnten Gaumen nicht wirklich aus. Kochen ist demnach ein wenig schwierig, zumal es an Topflappen, Salzstreuer, Lappen und Geschirrhandtuch fehlt. Lappen konnten wir inzwischen auf dem Campingplatz erobern, auf den Rest werden wir wohl vorerst verzichten müssen. Leider waren wir bei der Nahrungsbeschaffung im nächstbesten Lidl und Aldi vor Hunger so auf das Essen konzentriert, dass wir solche Sachen wie Küchentücher vollkommen vergessen haben. Zumindest haben wir jetzt genug zu Essen für die nächsten zwei Wochen. Nach einem schnellen Imbiss auf dem Parkplatz ging es dann wirklich endlich los.

Leider wirkte das Vitamin C nicht den ganzen Tag, denn nach einer rasanten Fahrt zum Loch Lomond, dem wohl längsten See Schottlands (Charlotte sagte: der Papa muss sich erst an das Auto gewöhnen), wurde Clara dann doch noch schlecht. Nachdem sich die Kinder anfänglich noch über jeden Kreisverkehr freuten und Spaß dabei hatten alles festhalten zu müssen, wurde es dann doch nach einiger Zeit verdächtig ruhig hinten. Da half auch kein Sitztausch mehr, auf dem nächstbesten Parkplatz, direkt am Loch, vor einer malerischen Landschaft, wollte das karge Mittagessen unbedingt raus. Erleichtert und mit neuem Elan ging es dann zum Campingplatz „Milarraochy“, den wir um 20:30 Uhr endlich erreichten. Wir hatten entgegen aller Empfehlungen natürlich nicht gebucht, die Rezeption war schon zu und unsere Angst keinen Campingplatz mehr zu finden wuchs, denn im Nationalpark am Loch Lomond ist es anderes als im Rest des Landes nicht erlaubt, wild zu campen. Gott sei Dank sind die Schotten in Punkto Freundlichkeit unübertrefflich. Eine aufmerksame Campingplatzbewohnerin verriet uns nämlich, dass der Inhaber in einem Wohnmobil gleich neben der Rezeption wohnt. So konnten wir dann doch noch nach einem Platz fragen. Dieser Campingplatz war zwar voll, aber so erfuhren wir, dass eine Meile weiter noch ein Campingplatz existiert, der tatsächlich noch offen und Plätze frei hatte. Hier haben wir einen Platz direkt am Wasser ergattert und uns gleich auf zum Strand gemacht.

ca. 2 Stunden Flug von Berlin Tegel nach Edinburgh
ca. 2 Stunden Fahrt von Edinburgh - Harthill - Loch Lomond
unser Zuhause für die nächsten zwei Wochen
der Strand von Loch Lomond, leider sehr steinig...
Loch Lomond
Loch Lomond
Loch Lomond
Loch Lomond

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