Nach einer unruhigen und durchweg verregneten Nacht
erwachten wir alle etwas später als gewohnt und nach einem Blick nach draußen sind
wir alle noch etwas länger liegengeblieben. Dichter Nebel, um nicht zu sagen
Wolken, umspielten die angrenzenden Berge des Loch Lomond und bildeten damit
einen krassen Kontrast zum abendlichen Schauspiel des Vortages. Wie sich die
Landschaft hier doch innerhalb so weniger Stunden komplett verändern vermag.
Herrlich!
Nach dem Frühstück hieß es; auf zu neuen Ufern oder in
unserem Fall zu neuen Bergen. Wir verließen also den Campingplatz in Richtung Glen
Coe. Aufgrund der doch sehr hügeligen bis bergigen Straßen, kamen wir nicht
besonders schnell voran. Was aber viel schlimmer war, bis auf Charlotte, plagte
der Rest von uns Kopfschmerzen und Clara die Reiseübelkeit. So durfte die Ärmste
vorne sitzen. In Aberfoyle hieß es dann auch erstmal anhalten, Schmerzmittel
kaufen und verschnaufen. Bei dieser Gelegenheit tauschten wir auch schnell die 10
Pfund-Note, die Maren bei ihrem letzten Besuch in London mitgebracht und die
mittlerweile abgelaufen war. Unglaublich, wie kann Geld ablaufen!
Clara wurde allerdings immer ruhiger und nach einem kurzen
Befühlen ihrer Stirn war klar, die Kleine hat Fieber. Das Fieberthermometer bestätigte
dies mit 39,2 Grad. Na Prima…
Wir fuhren erstmal weiter Richtung Loch Katrine, dem Ort der
Dank Sir Walter Scott den modernen Tourismus nach Schottland brachte und dessen
Geschichten selbst Schubert zum Ave-Maria inspirierte. Und tatsächlich, war
Loch Lomond schon wunderschön, so ist Loch Katrine eine Wucht. Unbebaute Ufer,
unberührte Natur, zahlreiche Inseln, gut ausgebaute Wander- und Radwege.
Einfach Traumhaft schön.
Clara entschied sich erstmal hinzulegen und sich auszuruhen,
so dass Charlotte, Maren und meine Wenigkeit loszogen und die drei Meilen bis
zur mittig gelegenen Landzunge zurücklegten. Ok, Charlotte war nicht wirklich
begeistert, aber am Ende war es eine wunderschöne Wanderung in deren Verlauf
auch die Sonne herauskam.
Zurück auf dem Parkplatz wurde erstmal schnell gekocht und Mittag
gegessen. Allein hierfür ist so ein Wohnmobil wirklich praktisch. Auf dem Weg nach
Glen Coe allerdings zeigte sich dann auch die Schattenseite solch eines
Vehikels. Denn mal abgesehen von dem Verkehrshindernis, dass man damit ist, bin
ich mindestens 1.000 Tode bei jeder Kurve und jedem Gegenverkehr gestorben.
Um auch das mal zu erwähnen, die Straßen in Schottland sind
auf vielen Strecken echt eng und holprig. Die angegebenen 60 Meilen/Std. traue
ich mir zumindest nicht zu und es bleibt abzuwarten, ob wir unversehrt bis
Edinburgh zurückfinden.
Spätestens ab den Falls of Dochart kam aber endlich das Gefühl
auf, sich den Highlands zu nähern. Die Landschaft wurde sichtbar schroffer, der
dichte Wald wich den kargen Hügeln, durch die sich die schmalen Täler schlängelten.
Wie auch wir, waren viele andere Touristen fasziniert von der Landschaft, so
dass die zahlreichen Parkplätze entlang der Strecke ziemlich überfüllt waren. Viel
zu schnell ging es dann bis zu unserem Etappenziel, dem Campingplatz unmittelbar
am Visitor Center Glen Coe, dass uns hoffentlich morgen als Startpunkt für eine
kleine Wanderung dient. Anschließend steht dann ein Ausflug zum Stalker Castle
an. Drückt uns die Daumen, dass es bis dahin Clara besser geht.
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Loch Lomond am Morgen | |
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und nochmal zum Vergleich Loch Lomond am Vorabend |
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Loch Katrine |
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Loch Katrine |
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auf der Landzunge Loch Katrine |
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auf der Landzunge Loch Katrine |
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auf der Landzunge Loch Katrine |
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auf der Landzunge Loch Katrine |
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eine der Inseln im Loch Katrine |
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auf unserem Weg nach Glen Coe |
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auf unserem Weg nach Glen Coe |
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die Highlands |
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die Highlands |
Ein echtes Fahrgefühl wird sich auch nicht bis zum Ende des Urlaubs einstellen. Aber wir haben die Erfahrungen gemacht, dass die einheimischen Gefährtlenker schon sehr aufmerksam, hilfsbereit und entgegenkommend sind. Und lieber einmal mehr anhalten auf den schmalen Straßen, um den entgegenkommend Verkehr passieren lassen; dies ist unsere Erfahrung. Ansonsten toll, was ihr alles schon erlebt habt in den wenigen Tagen. Also weiterhin viel Spaß Euch beim entdecken des Landes; möge jeder Tag Euch ein neues Erlebnis/Eindrücke vermitteln.
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